Rezept für 1 - Rezept
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. | Brigitte u. Elmar Engel: Hielten sich die Indianer laengere Zeit in einem Jagdcamp auf, widmeten sie sich der Zubereitung einer kalorienreicheren Variante des Trockenfleisches, die obendrein laenger haltbar und einfacher zu transPortieren war als Jerky. Sie wussten durch generationenalte Erfahrung, dass der ununterbrochene Genuss von magerem Wildbret zu chronischem Durchfall fuehren, ja: ein Mensch sogar verhungern kann, auf dessen Speiseplan fuer laengere Zeit ausschliesslich Wildkaninchen, magere Antilopen oder auch kalorienarme Forellen standen. Zur Verbrennung, zum 'Schmieren' des menschlichen Koerperhaushaltes musste Fett zugesetzt werden. Doch bevor aus dem kargen Jerky der naehrende, saettigende Pemmican wurde, mussten die Kinder Manitous - wie ueblich waren es die Frauen - ein paar Schweisstropfen mehr vergiessen. Die Crow-Indianerin Rowena Edwards bemerkt dazu in ihren Memoiren: 'Das dauerte einen ganzen Tag lang, aber meistens zwei oder drei und noch mehr!' Die getrockneten Fleischstreifen wurden in kleinste Broeckchen gebrochen und auf einem Stein fein zermahlen. Waehrend die Squaws sich dieser langwierigen, auch koerperlich anstrengenden Arbeit widmeten, roesteten die Krieger die Roehrenknochen ueberm Feuer und loesten das Knochenmark aus, das auf heissen Steinen, spaeter in Toepfen geschmolzen und mit ausgelassenem Tierfett ueber das zerstossene Fleisch gegeben wurde. Auf diesen Fleisch-Fett-Brei, der zuweilen auch von Moosfasern, Knochenkrumen und ein paar Haaren garniert war, gaben die Squaws als Wuerze getrocknete Beeren, wie die Umgebung sie gerade bereithielt; am beliebtesten waren die Chokecherries, Saskatoonberries oder Buffaloberries. Dann konnte das dicke Mus zum Aufbewahren in gegerbte Fellsaecke von Elch, Bueffel oder Hirsch gefuellt werden. Fest mit Sehnen zugeschnuert, begleitete dieser voluminoese Knappsack nun die Sippe auf den Zuegen in Winter- und Sommerlager; ein kraeftigender, kalorienreicher, konzentrierter Reiseproviant, der gekaut, in Suppe getunkt, mit wilden Zwiebeln gebraten oder einfach mit Wasser als Brei geloeffelt wurde. Die erfinderische Durchhaltenahrung - ein oder zwei Haende voll Pemmican am Tag deckten den Kalorienbedarf des Kriegers und Jaegers - war bald auch bei den weissen Trappern und Siedlern beliebt, die sie von den Indianern bezogen. Eine Chronik aus dem 18. Jahrhundert berichtet von einer heftigen Auseinandersetzung im Fort Selkirk, nahe dem heutigen Winnipeg, Manitoba, da die Assiniboine trotz Vorauszahlung in Lieferschwierigkeiten geraten waren und ihr Pemmican-Kontingentfuer sich behalten wollten ... Heutzutage wird sich kein vernuenftiger Mensch ausschliesslich von Pemmican ernaehren wollen. Die Kraftkost ist, in ihrer reinen Form ohne Zugaben verzehrt, auf die Dauer sogar gesundheitsschaedlich. Eine Nahrung, die fast zu 100 Prozent aus reinen Proteinen besteht, setzt den Nieren hart zu. Nach Ankunft der weissen Haendler und ihrer kulinarischen Schaetze kam als aparte Note gelegentlich Melasse hinzu, und mit Gewuerzen und Trockenfruechten verfeinerte (und verfaelschte) er sich zu einem Gericht, das dem englischen 'mincemeat' aehnelt. Wuerz-Pemmican In einer schweren Kasserolle Wein, Sultaninen, Korinthen, Aepfel und Fett zwei Stunden koecheln. Fleisch und Gewuerze zufuegen und weitere zwei Stunden bei geoeffnetem Deckel koecheln. In sterilisierte Glaeser fuellen und mit einer daumendicken Schicht zerlassenem Fett versiegeln. Gut gekuehlt haelt sich das Pemmican einige Monate. Eignet sich hervorragend als Fuellung fuer Muerbeteigpasteten oder schmeckt zu Kartoffelpueree. Variante: Traditionell wird Pemmican mit Nierenfett oder Knochenmark zubereitet. #AT Rene Gagnaux #D 11.01.2002 #NI ** #NO Gepostet von: Rene Gagnaux #NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net |
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