Rezept für 1 - Text
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. | Anfang: siehe Teile 1, 2 und 3 Im Mai koennen Einheimische und Gaeste sich im Sorlandet (Suedwestnorwegen) gebratene Makrelen und Rhabarbersuppe schmecken lassen. Im Sommer biegt sich der Tisch unter der Last von koestlichen Beeren und knackigem Gemuese, letzteres wird oft zu Doerr- und Poekelfleisch gereicht. Ueberall steht dann Sahneeis hoch im Kurs. Im September sind Schafe und Laemmer schlachtreif, dann gibt es herrlich duftenden Lammbraten oder den wuerzigen Hammel-in-Kohl (Fårikål). Ein langer Sommeraufenthalt in weiten Gebirgsgegenden mit saftigem Gras und den Kraeutern der Natur lohnt sich: das norwegische Lammfleisch ist nach Meinung unserer Meisterkoeche das beste der Welt. Auch Wild steht im Herbst vielfach auf der Speisekarte. In den Wochen vor Weihnachten hat unser(e) Auslaender(in) bei den vielen Weihnachtsbuefetts und Laugenfisch-Essen ueberall die Qual der Wahl. Im Spaetwinter ist der vor den Lofoten gefangene Kabeljau die grosse Delikatesse, "vor Ort" oder in anderen Teilen des Landes, wohin der Fang heute rasch mit dem Flugzeug transportiert wird. Ein typisch norwegisches Phaenomen ist das Butterbrotpaket, das "alle" # vom Schulkind bis zum Spitzenmanager # zur Schule oder zur Arbeit mitnehmen. Als Auflage sind Kaese, Schinken, hartgekochte Eier und Leberwurst besonders beliebt. Auch wenn viele Betriebe inzwischen eine Kantine mit reicher Auswahl haben, schwoeren viele auf ihr eigenes Fruehstuecksbrot. "Lunchbrot" waere eigentlich eine bessere Bezeichnung, denn eine Mittagspause kennt man in Norwegen an sich nicht. Hier zieht man eine kurze Lunchpause vor, um frueher nach Hause gehen zu koennen. Die warme Hauptmahlzeit (Middag) wird nach der Arbeit, meist zwischen 16 und 17 Uhr, eingenommen. Von lagerfaehigem Gemuese zu "Erdbeeren unterm Schnee" Das norwegische Festland erstreckt sich vom 58. bis zum 71. Grad noerdlicher Breite. Im Sueden wachsen die Pflanzen etwa 190 Tage lang, im Norden und in hoeheren Lagen nur ganze 100 Tage. Dem Golfstrom ist es zu verdanken, dass hier ueberhaupt Landwirtschaft in so grossem Umfang betrieben werden kann. Bei Gemuese wird angestrebt, dass Norwegen sich selbst versorgt; hier stehen lagerfaehige Sorten wie Moehren, Zwiebeln, Kohl und Steckrueben im Vordergrund. (Letztere werden wegen des C-Vitamingehalts auch die "Apfelsine des Nordens" genannt.) Doch das kalte Klima hat seine Vorteile. Die intensive Reifezeit mit den langen skandinavischen Sommernaechten gibt Gemuese, Beeren und Obst ein besonderes Aroma und volle Suesse. Ernsthafte Krankheiten kommen bei Tieren und Pflanzen in Norwegen nicht vor. Dies haengt mit der Lage im hohen Norden, mit dem Meer als naechstem Nachbarn der Kuestenbewohner, mit relativ weit voneinander entfernten Hoefen und nicht zuletzt mit der bewussten Haltung der norwegischen Landwirte zusammen, nur hochwertige Nahrungsmittel herzustellen. Mit dem anfangs erwaehnten nationalen Schwerpunktprogramm "Wettbewerbsstrategien fuer Lebensmittel aus Norwegen" sollen gerade bestimmte Seiten der norwegischen Nahrungsmittelerzeugung, die frueher als Wettbewerbsnachteile galten, zu Vorteilen gewandelt werden. Die vor einiger Zeit ins Leben gerufene Stiftung Godt Norsk (Gutes aus Norwegen) ist ein konkretes Ergebnis dieses nationalen Einsatzes. Diese Stiftung soll die Qualitaetssicherung im Bereich der Agrarprodukte foerdern, die Genehmigung fuer die Benutzung ihres Markenzeichens erteilen, Wettbewerbsvorteile dokumentieren und zusammen mit den Produzenten Verbraucherwerbung fuer Gutes aus Norwegen betreiben. Kuerzlich wurde das erste mit dem Godt-Norsk-Zeichen versehene Erzeugnis vorgestellt. Und nun zu den "Erdbeeren unterm Schnee". Dieser Ausdruck wurde in Verbindung mit dem kulturellen Schwerpunktprogramm der XVII. Olympischen Winterspiele in Lillehammer benutzt. Gemeint sind die frischen Erdbeeren aus norwegischen "haengenden Gewaechshausgaerten", die mitten in einem der seit Jahren kaeltesten Winter aufgetischt wurden. Im uebrigen ist es eine Tatsache, dass die hoch im Norden wachsenden Erdbeeren # sie sind erst reif, wenn die Saison dieser roten Frucht in Suednorwegen bereits ihrem Ende zugeht # oft vom ersten Schnee zugedeckt werden. #AT Rene Gagnaux #D 07.07.2002 #NI ** #NO Gepostet von: Rene Gagnaux #NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net |
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Luisa Rezepte . Anna's Übersicht