Rezept für 1 - Text
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. | Anfang: siehe Teil 1. Die meisten Familien haben beim Weihnachtsessen ihre ganz besonderen Traditionen. Zur Staerkung vor den letzten Weihnachtsvorbereitungen am 24. Dezember gibt es vielfach mitten am Tag Milchreis. Als kulinarischer Hoehepunkt werden dann am Spaetnachmittag oder Abend aufgetischt: an der Kueste Kabeljau, Heilbutt oder Laugenfisch, in Ostnorwegen Schweinerippe, feine Fleischkloesse und "Weihnachtskochwurst" und in Westnorwegen traditionell gepoekelte Lammrippe, auf Birkenreisern gekocht. Als Nachtisch laesst man sich oft Reiscreme mit rotem Saft oder roter Dessertsauce schmecken. Tierhaltung, Ackerbau und "Fischerbauernhoefe" Tierhaltung und Ackerbau sind von jeher die tragenden Saeulen der norwegischen Agrarwirtschaft, und die Erzeugnisse - Milch, Butter, Kaese, Fleisch, Brot und andere Getreideprodukte - sind nach wie vor die grundlegenden Bestandteile der Ernaehrung. Hinzu kommen die vor der langgestreckten Kueste in grossen Mengen gefangenen Fische. An der Kueste war es frueher ueblich, Fischfang und Landwirtschaft miteinander zu kombinieren ("Fischerbauernhoefe"). Der Mann fuhr zum Fischfang aufs Meer, vielleicht zusammen mit aelteren Soehnen, und war oft laengere Zeit abwesend; waehrenddessen nahm die Frau sich des Hofes an. Ihr standen Toechter und juengere Soehne zur Seite. Schon in mittelalterlichen Quellen ist von der grossen Bedeutung der Dorsch- und Heringsfischerei fuer die norwegische Wirtschaft zu lesen. Heringe werden daher auch als das "Silber des Meeres" bezeichnet. Salzheringe waren lange Zeit die Hauptmahlzeit der weniger bemittelten Norweger. Heute sind Heringe ebenso teuer wie andere Fischsorten. Salz- und Delikatessheringe gehoeren in schmackhaften Zubereitungen zu den meisten kalten Buefetts in Norwegen. Auch in Hotels kann man sich beim Fruehstueck eingelegte Heringe, Hering in Tomatensauce und Hering in Senfsauce auf den Teller tun. In den 80er Jahren entstanden an der Kueste viele Fischfarmen. Dieser neue Wirtschaftszweig produziert jedes Jahr bedeutende Mengen Zuchtlachs. Der groesste Teil wird in die europaeischen Laender, in die USA und nach Japan exportiert. Neben Jarlsberg und Linjeakevitt ist Lachs einer der besten norwegischen Exportartikel. Fuer viele traditionelle Gerichte wird Fischfarce verwendet. Bezeichnungen wie "Kvitsoy-Kloesse" und "Kristiansund-Kloesse" lassen den Ursprungsort an der Kueste erkennen, waehrend "Makrelen-Klopse" und "Seelachs-Frikadellen" den Hauptrohstoff angeben. Die Norweger sind sich sicher, dass die Milch norwegischer Kuehe die beste der Welt ist. Und das ist vielleicht gut so - denn im Durchschnitt trinkt hier jeder Einwohner 150 l pro Jahr! Daher fehlt den Norwegern oft gerade die heimatliche Milch, wenn sie sich im Ausland aufhalten. Weitere Besonderheiten der norwegischen Ernaehrung (verglichen mit anderen Industriestaaten) sind ein relativ geringer Fleischkonsum (ca. 50 kg) und ein relativ hoher Fischkonsum 1. Die Brotgetreideernte schwankt von Jahr zu Jahr. Klimatisch liegt Norwegen am Rand des Anbaugebiets fuer Brotgetreide. Zucker wird in Norwegen nicht produziert. Der importierte Zucker war lange Zeit ein Luxusartikel, und dies ist wahrscheinlich einer der Gruende dafuer, dass norwegische Rezepte mit weniger Zucker auskommen als auslaendische. Doch nicht nur Zucker wird importiert, die Haelfte aller Lebensmittel, in Kalorien gemessen, stammt aus dem Ausland. Von notwendiger Haltbarmachung zum Festessen Viele Elemente der norwegischen Esskultur, die heute als typisch gelten und bei festlichen Anlaessen mit einem Hauch der 90er Jahre serviert werden, waren frueher eine aus der Not geborene Tugend. Denn Gefriertruhen gab es fuer die Aufbewahrung verderblicher Lebensmittel noch nicht. Der Alltag war davon gekennzeichnet, dass Menschen und Tiere auf dem Hof den Winter ueberleben mussten. Im Herbst wurde geschlachtet, denn dann gaben die Tiere am meisten Fleisch, das Futter fuer den Winter war begrenzt, und das Klima bot eine natuerliche Kuehlmethode. Fleisch und Fisch wurden mit Salz, Zucker, durch Trocknen oder Raeuchern in verschiedenen Kombinationen haltbar gemacht. So gab es z.B. Poekel- und Rauchfleisch. Fisch (und z.T. auch Fleisch) wurde mit Salz und eventuell etwas Zucker luftdicht eingelegt und konnte nach 1-4 Tagen (z. B. Graved Lachs) oder 2-3 Monaten (Rakfisk, gegorener Fisch) gegessen werden. Aus Milch wurden Butter, Kaese und Sauermilch gemacht. Frische Lebensmittel galten lange Zeit als schlecht bekoemmlich, gesund waren dagegen gut gesalzene Gerichte. Das pflanzliche Wachstum ist in Norwegen auf eine relativ kurze Periode begrenzt, und bei den frueheren Getreidesorten war es durchaus nicht selbstverstaendlich, dass das Korn jedes Jahr reif wurde. Weiter: siehe Teil 3 #AT Rene Gagnaux #D 07.07.2002 #NI ** #NO Gepostet von: Rene Gagnaux #NO EMail: r.gagnaux@ch.inter.net |
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Luisa Rezepte . Anna's Übersicht